Am vergangenen Wochenende hatten die aus ganz Deutschland angereisten Contendersegler bestes Wetter, um um den Promenadenpokal zu segeln. Zwei mutige Segler trauten sich sogar schon am Freitag Nachmittag auf die rauhe See, bei der die Surfer ihren Spaß hatten.

An den Wettfahrttagen Samstag und Sonntag wurde der Wind dann segelbarer. Zum Start am Samstag um 12:00 Uhr waren auf dem Wasser ca. 4 Bft. In Boen kam auch mal 5 Bft. über dem Wasser angefegt. Für die erfahrenen Contender-Segler das ideale Wetter, denn sie konnten ausgestreckt im Trapez stehen und bei dem entsprechenden Kursen die Wellen runtersurfen. Nach den ersten zwei Wettfahrten gab am Boot des Berliner Favoriten Hannes Seidel das Material nach, sodass er aufgeben und an Land fahren musste. Dafür führte der Hamburger Christoph Engel mit konstanter Leistung das Regattafeld an. Gesegelt wurden am Samstag insgesamt vier Wettfahrten, denn die Vorhersagen für den Sonntag sagten wenig Wind voraus. Nachdem alle Segler gegen 17 Uhr glücklich den Strand erreichten, wurde auf dem Gelände des ausrichtenden Segelclub Kühlungsborn der Grill angezündet und frisch gezapftes Bier ausgeschenkt. Die Teilnehmer und auch Clubmitglieder saßen gemeinsam noch bis in den späten Abend hinein gemeinsam am Club und tauschten Erfahrungen und Erlebnisse aus.

Der Sonntag überraschte die Segler und auch die Wettfahrtleitung mit nettem Trapezwind aus südlichen Richtungen, sodass das letzte Rennen pünktlich um 11:00 Uhr auf dem Wasser gestartet werden konnte. Dabei entschied der Leichtwindfuchs Max Billerbeck aus Hamburg das Rennen für sich und der führende Christoph Engel landete nur auf Platz 4. Dennoch hatte dies keine Auswirkung auf das Endergebnis, denn der 23 jährige Christoph Engel hatte sich am Vortag einen großen Vorsprung heraus gesegelt. So konnte er nach der vorgezogenen Siegerehrung gegen 14:00 Uhr den Promenadenpokal mit nach Hause nehmen. Auf dem 2. Platz war der Klassenchef Andreas Voigt und Klaus Jünemann belegte Platz 3. Peter Menzel konnte sich im Mittelfeld mit dem 17. Platz halten und Yvonne Oesterreich ersegelte Platz 25.

Andreas Voigt (2. Platz), Christoph Engel (1. Platz) und Klaus Jünemann (3. Platz.). (v.l. n.r.)

Neben dem Promenadepokal kam auch eine kleine Opti-Trainingsgruppe aus Berlin angereist. Sie segelten am Samstag mit einigen Opti-Kindern aus dem Segelclub Kühlungsborn auch zwei Wettfahrten auf dem gleichen Kurs wie die Contender-Segler. Für die Kleinen gab es bereits am Samstag Abend eine Siegerehrung. Gewonnen hat Niklas Dehne vor Pit Neumann (beide vom Segelclub Kühlungsborn) und den dritten Platz belegte Jan Terstegen aus Berlin.

Am kommenden Wochenende (20./21. August) findet erneut eine Regatta vor dem Ostseebad Kühlungsborn statt. Zu diesem Event reisen fast schon traditionell seit 2009 die Contender-Segler an. Der Contender ist eine fast 5 m lange sportliche Jolle, die von einem Segler alleine gesegelt wird. Der sportlichste Aspekt besteht darin, das Boot mit dem 10 m² Segel aufrecht zu halten und so hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Dies gelingt dem Segler, indem er sich an einem Drahtseil hängend auf die Bootskante stellt und wie ein Artist mit viel Gleichgewichtsgefühl sein Boot trimmt. Durch das Stehen im Trapez ist der Contender ca. 20% schneller als gewöhnliche Einhandjollen.

Die Segler werden am ausrichtenden Segelclub Kühlungsborn vom Strand aus zum Regattafeld gelangen und sich spannende Wettfahrten liefern. Bisher haben sich 26 Teilnehmer angemeldet. Das ist ein neuer Rekord: im letzten Jahr waren die 22 Segler schon viel, aber nach gelungener Veranstaltung entdecken immer mehr Segler das Revier vor Kühlungsborn für sich. Als Favorit gilt Hannes Seidel, der bereits 2009 den Promenadenpokal gewann und 2010 Deutscher Meister war. Momentan steht er auf Platz 9 in der laufenden Rangliste. Auch Andreas Voigt hat gute Chancen auf den Pokal, denn momentan steht der Klassenchef in der laufenden Rangliste auf Platz 5. Unter den Teilnehmern befinden sich auch 3 Segler aus Kühlungsborn. Der erste Vorsitzende Peter Menzel wird das Regattafeld kräftig aufmischen. Sein Ziel ist es, ins vordere Mittelfeld zu segeln. Die anderen beiden sind Yvonne Oesterreich und Jo von Bahls.

Peter Menzel beim runden der Lee-Tonne.                                                            Foto: Reiner Kukeit

Der erste Start wird am Samstag gegen 12:00 Uhr auf dem Wasser erfolgen und die Segler werden bei guten Wind- und Wetterbedingungen bis zu 4 Wettfahrten segeln. Für den Sonntag sind ab 11:00 Uhr weitere Rennen auf der Ostsee geplant.

Auch die aktiven Clubmitglieder des Vereins und die Kinder und Jugendlichen können ihre Clubwettfahrten aussegeln. Sie segeln auf dem gleichen Kurs und werden kurz nach den Contendern gestartet. Gewertet werden die gesegelten Zeiten der Jollen und Katamarane mit einem Handycap-System als Low-Point-Wertung. So haben auch langsame Boote gegen ihre schnellen Konkurrenten eine Chance.

Am Samstag Abend wird ab 19:00 Uhr wieder der Grill auf dem Clubgelände angezündet und die Segler und Clubmitglieder finden alle zusammen und können die Erlebnisse des Tages revue passieren lassen oder Erfahrungen austauschen.

Am Sonntag um 16:00 Uhr steht zur Siegerehrung spätestens fest, wer den Promenadenpokal mit nach Hause nehmen darf.

Der relativ kleine Segelclub Kühlungsborn hatte vom 16. bis 20. Juli die Königsklasse zu Gast im schönen Ostseebad. Die vielen freiwilligen Helfer des 120 Mitglieder starken Vereins sowie die Unterstützung der Touristik Service Kühlungsborn GmbH (TSK), einigen Gastronomen und Hotels vor Ort machten das Event zu einem unvergesslichen Ereignis.

Nach dem am Samstag alle Boote vermessen waren, konnte am Sonntag die Veranstaltung offiziell eröffnet werden. Der Bürgermeister Rainer Karl hielt wegen der internationalen Beteiligung erstmalig seine Ansprache auf Englisch, anschließend wünschte der Chef der TSK Ulrich Langer den Teilnehmern eine erfolgreiche und spannende Regatta. Dann kamen der Wettfahrtleiter Matthias Müller und der Juryobmann August Judel zu Wort und stimmten die Segler auf sportlich faire Wettfahrten ein.

Gegen 15 Uhr ertönte zum ersten Mal das Startsignal für die 37 angereisten Drachensegler auf der Ostsee vor Kühlungsborn. Gleich in der ersten Wettfahrt belegte der spätere Deutsche Meister Philip Dose mit seiner Crew den ersten Platz und zeigte bei Schauern aber netten 4 Bft. dem Teilnehmerfeld sein Können. Am Abend gab es zum Welcome-Diner im Festzelt frisch geräucherten Fisch und diverse Getränke bei netter Gitarren-Musik.

Wie im allmorgendlichen Wettergespräch durch den Meteorologen Ronald Eixmann angekündigt, blieb der gute Wind am Montag und die Sonne kam noch hinzu. Das freute nicht nur die Segler, sondern auch die Fotografen. Dieser Tag brachte seglerisch anderen Crews als am Vortag Erfolge. So führte im ersten Tagesrennen die Crew als Mecklenburg-Vorpommern, bis sie kurz vor dem Zieldurchgang den Dänen an sich vorbei ließen und am Ende einen guten Zweiten Platz belegten. Im Zweiten Rennen konnte Thomas Müller, der bereits Europameister im Drachen war, die Wettfahrt für sich entscheiden und fuhr als erster durchs Ziel. Abends spielte die kubanische Band Saoco Trio und es konnten kubanische Zigarren dazu gekauft werden.

Der Dienstag stellte sowohl Segler als auch Wettfahrtleitung auf die Gedulds-Probe, denn der schwache Wind konnte sich nicht für eine Richtung entscheiden. An Land wehte er aus südlicher Richtung aufs Meer hinaus und auf dem Wasser, wo sich die Wettfahrtleitung befand, kam der Wind aus Norden. Erst am Nachmittag konnte sich der Nordwind durchsetzten und noch ein Rennen gestartet werden. Bei dem leichten Wind kam erneut eine andere Crew als Erstes durch Ziel. Zum Meisterschaftsessen kamen die Segler stilvoll gekleidet und genossen bei lockerer Jazz-Musik das von Thomas Müller gesponserte Kalb und das vom Grand-Hotel Heiligendamm ausgerichtete Büffet.

Der Mittwoch brachte für die letzte Wettfahrt wieder etwas mehr Wind, sodass Philip Dose mit seiner Crew ihren Vorsprung noch weiter ausbauen konnten und somit den Meistertitel holten. Kaum an Land hingen schon die ersten Drachen am Kran oder legten bereits ihre Masten. Nachdem alle Boote an Land waren, wurden gegen 15:30 Uhr am Mittwoch die Hamburger Sieger gebührend geehrt. Der vom Künstler Udo Richter aus Pepelow angefertigte Pokal ging als Unikat an die Siegercrew und mit einem langen Applaus wurden sie als Deutsche Meister 2011 in der Drachenklasse gefeiert. Platz Zwei belegten die Berliner Achim Kadelbach, Petra Kadelbach und Frank Butzmann und den dritten Platz belegte eine belgische Crew. Die Crew aus MV verpasste knapp das Siegertreppchen und landete auf Platz 4.